Herzlich Willkommen und Petri Heil!
beim Angelclub Düdelsheim
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Peter Baum (l.) und Frank Schwab haben mit Leihgaben des Angelclubs die neue Schaufenster-Ausstellung des Heimat- und Bürgervereins gestaltet. © Monika Eichenauer


Große Fische in der Düdelsheimer Schulstraße

»Petri Heil« heißt es im Museums-Schaufenster des Düdelsheimer Heimat- und Bürgervereins. Der Angelclub 1967 stellt sich dort mit Exponaten aus seiner über 50-jährigen Geschichte vor.

Ein Quäntchen Anglerlatein mit einem Augenzwinkern ist in der aktuellen Ausstellung sicher auch dabei. Doch die Mitglieder fangen nicht nur Fische im Seemenbach, an ihren Vereinsgewässern im Suder im Wald sowie im Mühlteich zwischen dem Findörfer Hof und Düdelsheim - sie kümmern sich auch um die Natur rund um die Gewässer. Zudem prägt der Klub mit seinen Aktivitäten das Dorfgeschehen seit mehr als fünf Jahrzehnten. Neben den vielfältigen Informationen, die die Schaufenster-Ausstellung bietet, hat diese Art der Präsentation, die der Düdelsheimer Heimat- und Bürgerverein möglich macht, den Vorteil, dass sie jederzeit zu sehen ist.


Ideengeber der Ausstellung des Angelclubs war Frank Schwab, der stellvertretende Vorsitzende des Heimat- und Bürgervereins. Er ist von Kindesbeinen an Angler aus Leidenschaft. Vorstandskollege Peter Baum und Frank Schwab kümmerten sich federführend um die Gestaltung der Schau. Die Exponate, allesamt Leihgaben des Angelclubs, haben sie mit viel Liebe zum Detail arrangiert. Unter anderem ist eine voll ausstaffierte Schaufensterpuppe in Anglerjacke, Anglerhose und Watstiefel, mit Käscher, Angel und weiteren unentbehrlichen Utensilien zu sehen.

Schon 1968 eine Jugendgruppe


Gegründet wurde der Angelclub auf Initiative von Hans Volz und Karl Preußer 1967 in der damaligen »Äbbelwoiwirtschaft bei de Alwine im Üwwerdorf«, wie Schwab berichtet. Er gehörte später gemeinsam mit vielen anderen Jugendlichen der bereits im Jahr 1968 gegründeten Jugendgruppe an. Die Kinder und Jugendlichen hatten über dieses Hobby viele schöne Erlebnisse in der freien Natur, wie die Fotos im Schaufenster belegen. Imposant sind auch die großen Fische, deren Fang den Düdelsheimern nicht nur in den heimischen Gewässern gelang. Gelegentlich warfen sie auch woanders ihre Angeln aus: etwa am Niedermooser See, an Nidda und Mosel, an und auf Nord- und Ostsee. Selbst ein großes Haifischgebiss ist im Schaufenster zu sehen, vor dem der Betrachter mit Respekt steht, macht es doch deutlich, wie gefährlich es wäre, einem hungrigen Hai in die Quere zu kommen.

Das Wehr am Mühlhof


Anfangs angelten die Vereinsmitglieder am Seemenbach, zum Beispiel am damals noch bestehenden Wehr am Mühlhof. Anfang der 1970er Jahre wurden im Suder, im Düdelsheimer Wald in Richtung Hainchen, die Fischteiche ausgehoben, 1974 entstand dort auch die Anglerhütte. 1977 fand anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Angelclubs das erste Backfischfest an der Teichanlage statt. Es wird seither immer am 1. Mai gefeiert und erfährt regen Zuspruch aus Düdelsheim und den angrenzenden Dörfern, wovon schon Schwarz-Weiß-Fotos aus früheren Jahren zeugen. Nach zweijähriger pandemiebedingter Pause konnte es dieses Jahr wieder stattfinden.


1978 wurde der Mühlteich fertiggestellt. Dort kann man nicht nur angeln, sondern im Hochsommer war das dortige »Bootsrennen« eine Riesengaudi sowohl für Teilnehmer, die nicht selten im Wasser landeten, als auch für Zuschauer. Auch das Forellenräuchern an Karfreitag gehört seit Jahren zu den Veranstaltungen des Vereins und seit 2009 die stimmungsvolle Vorweihnacht am 23. Dezember auf dem Findörfer Hof, die gemeinsam mit der Natur- und Vogelschutzgruppe und dem Posaunenchor der evangelischen Kirchengemeinde auf die Beine gestellt wird.

Wichtige Informationen gibt die Ausstellung über die Vielfalt des Fischbestandes im Seemenbach, in den Fischteichen im Suder und im Mühlteich. Sie ist den Mitglieder des Angelclubs, die gleichzeitig Naturschützer sind, ein großes Anliegen. Sie haben im Seemenbach und in den Teichen neben Bachforelle, Hecht und Aal unter anderen auch Flussbarsche, Rotauge, Rotfeder, Signalkrebse, mehrere Karpfenarten, Brassen und sogar Zander als »Dilsemer Wasserbewohner« notiert. Damit sich der Bestand hält, setzen die Angler jedes Jahr Forellen und weitere Fischarten in den Gewässern aus.

»Paddel-Karl« und »Klinke Willi«

Im Schaufenster erfährt der Betrachter auch endlich, warum der »Paddel-Karl« so hieß und liest von »Willis Kampf mit dem Grenzhecht«. Wilhelm Klink, in Düdelsheim bekannt als »Klinke Willi«, war passionierter Angler und langjähriger Vorsitzender der Angelclubs. Sein Nachfolger war Hans Volz, nach weiteren Vorsitzenden leiten heute Edgar Feuerstein, sein Stellvertreter Burkhard Volz und ihr Vorstandsteam die Geschicke des Düdelsheimer Vereins. Sie freuen sich jederzeit über neue Mitglieder.






Philosophie vom ACD

Wer Fische fängt mit Leidenschaft, mit Meisterschaft und Wissenschaft – und hält dabei recht tugendhaft, gewissenhaft und ehrenhaft; den guten Fang mit Maß betreibt, sorgt daß im Wasser auch was bleibt und angelt nicht um Geld und Gunst: nein, nur aus Freude an der Kunst; der ist , wär’s der geringste Knecht, Sportangler und auch fischgerecht.